Fortsetzungs-Hintergrundgeschichte zum Drachensturm

Allgemeines und Anregungen rund um UUURS, Orota und Regeln

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Beitragvon Jarek » Sa 21. Jul 2007, 08:53

Auch Irenicus erkannte seinen Zweck, nicht weiter auf der Untersuchung des Oosterglimmer-Drachen zu bestehen. Dabei mochte dies dem Zwerg bei seiner Suche wirklich behilflich sein. Denn vielleicht hatten die Drachen sich in eine andere Dimension zurückgezogen. Oder waren dorthin verbannt worden.
Seine Gründe, nicht darauf zu bestehen, waren ganz eigennützig: Ihn interessierten die Drachen nicht. Für ihn ging es schlich um die Norrberga. Also nickte er Graubart kurz zu, als dieser ihm die Aufgabe der Reiseroute zuteil werden ließ. Dafür war er sicher auch der geeignete Troll. Immerhin hatte er sich auch bereits mit dieser Frage beschäftigt und Karten gesammelt, mit denen die Reise in die Berge hoffentlich geplant werden könnte.
Er wählte drei Einbände mit Karten und fügte dem ganzen noch etwas leeres Papier hinzu, mit dem er möglicherweise Kopien anfertigen konnte. Danach verließ er die Bibliothek und begab sich nach draußen, um dafür zu sorgen, dass sein Karren angeschirrt wurde. Es war kein Wagen. Aber für einen intelligenten Troll sollte es genau das richtige sein.
Nachdem alles, auch ein paar frische Rationen Essens von seiner Köchin, in die Wege geleitet war, ließ er sich draußen vor dem Turm schwer auf der Bank niedersinken, und machte sich an die Ausarbeitung der Reiseroute.
Man könnte eventuell mit einem Treidelkahn auf dem Caislean in Richtung Norden nach Caislenz reisen und dort erst einen Wagen nehmen. Mit einem Wagen würde eine Reise zunächst nach Zinnober anstehen. Und darüber hinaus würden sie wohl kaum mit allzu vielen befestigten Straßen rechnen dürfen. Zudem würden sie noch den Lean und die Aase überqueren müssen, um nach Obebodd zu gelangen. Die Ebene würde sich wahrscheinlich gut bereisen lassen. Doch Lönn stellte die nächste Herausforderung dar. Seinen Berichten nach würden sie dort Wald, Wald und vielleicht auch ein paar Bäume vorfinden. Von Elser Mark dann bis nach Cyrilfurt um dort überzusetzen. Auf dieser Seite des Flusses würde man eventuell bis nach Riesmark gelangen und am Wald entlang schließlich auf die Norrberga treffen.
Er machte sich daran einige Karten zu kopieren, versah sie mit Notizen bezüglich der Orientierung und notierte separat noch ein paar Reise- und Tagebücher, die auf Teilabschnitten Hilfreich werden könnten.
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Beitragvon Stefan » Sa 4. Aug 2007, 20:53

Lari-Fari beobachtete den Troll dabei, wie er etliche Karten hervorkramte und eine mögliche Reiseroute ausarbeitete. Sie dachte an ihre Erlebnisse in Ilgisfurt und Zinnober. Dort war sie von aufgebrachten Inquisitoren des Predanor-Kultes verfolgt worden, die jede Form von Magie als ungöttlich verfolgten. Hoffentlich wusste Irenicus davon, doch traute sie dem Troll einiges zu, bei den Schätzen, die er angehäuft hatte. Sie unterbrach ihren Gedankengang, als sie bemerkte, dass Butterbottom ihre Schulter verlassen hatte und zu den beiden Frauen geflogen war. Sie unterhielten sich angeregt und verließen den Turm. Lari-Fari eilte den Frauen hinterher.
"Ich würde euch gern in die Stadt begleiten, wenn ihr nichts dagegen habt." Lari-Fari blickte Kassandra an, deren Gesicht ausdruckslos war.
"Mir ist es egal. Ich will einfach nur los. Dieses Gerede über Magie und Drachen nervt mich ein wenig an."
Kira strahlte die schwarzgewandete Halblingfrau an. "Der Zwerg hat gesagt, wir dürfen auf seine Kosten einkaufen. Das sollte sich niemand entgehen lassen. Ich würde mich freuen, wenn Ihr uns begleitet."
"Ja, vielleicht finde ich sogar ein paar Blütenpollen für meine Blumenzauber", meinte süß lächelnd die Fee und flog von Kiras Schulter zurück auf die von Lari-Fari.
"Wir sollten einen ordentlichen Batzen Gold von Graubart holen, dann können wir direkt los." Kira führte die Frauengruppe zum Zwerg, der ihnen ohne Widerrede einen Beutel mit Goldmünzen in die Hand drückte. Kira nahm ihn freudestrahlend entgegen. Dem Gewicht nach mussten es mindestens zweihundert Goldstücke sein. "Bis später!", rief sie dem Zwerg zu, als sie sich in Richtung Slöja aufmachten.
"Wir treffen uns heute Abend hier am Turm!", rief er ihnen nach. Er schüttelte verschmitzt lächelnd seinen Kopf, als er an Kiras kindliche Freude über das Gold dachte. Was war schon Gold gegen den unendlichen Wert magischen Wissens? Er war schon immer anders gewesen als die meisten Zwerge. Gold und Edelsteine hatten ihn nie besonders interessiert. Wissen, Geheimnisse, Rätsel und ähnliches hatten ihn jedoch sein ganzen Leben gereizt - dass er dabei auf einige Reichtümer gestoßen war, war ein netter Nebeneffekt.

*

Die Frauen beschritten frohen Mutes den Weg nach Slöja. Das Wetter war recht gut. Der Himmel war zwar von dicken Wolken bedeckt, es sah aber nicht nach Regen aus. Gegen Mittag sollten sie die Stadt erreicht haben. Der Weg führte durch ordentlich bestellte Felder, auf denen Getreide und verschiedene Kohlsorten wuchsen. Auf den Feldrändern wuchsen dichte Hecken oder brusthohe Mauern aus Bruchsteinen waren errichtet worden. Hier und da waren kleine Waldstücke übrig geblieben, die Reste der ursprünglichen Vegetation darstellten. Der Weg führte durch flaches Gelände und war nur an wenigen Stellen schlecht einsehbar. Sie erreichten fröhlich plaudernd eine Wegbiegung, als aus dem Hinterhalt ein Bolzen auf sie zuflog und Kassandra in den Oberschenkel traf.
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Beitragvon Tati » So 12. Aug 2007, 18:18

Kassandra knickte ploetzlich mit dem Bein ein. Etwas verwundert starrte sie sekundenlang auf den Bolzen bis sie endlich einen Warnruf ausstiess. Sie selbst hechtete zur Seite und rollte sich ueber die Schulter ab. An denBoden gepresst versuchte sie den Gegner zu orten.

Butterbotton flog verwirrt in die Luft als Kassandra ihre Kariolen veranstaltete und spaehte von oben nach dem Angreifer. Sie kramte empoert nebenher mit ihrer kleinen Hand in ihrer Tasche nach Eichenpollen.

Kira war Kassandras Vorbild zur Seite hechtend gefolgt und ihre Nasenfleugel zitterten nun wuetend. Sie wollten doch einkaufen gehen. Und jetzt so eine Verzoegerung. Sie war aeusserst veraergert, zudem wurde ihre Kleidung jetzt staubig auf dem Boden.
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Beitragvon Stefan » Fr 17. Aug 2007, 07:29

Lari-Fari schaute irritiert den beiden Frauen zu, die sich seitlich in die Ginsterbüsche geworfen hatten. Erst jetzt bemerkte sie den Bolzen, der aus Kassandras Oberschenkel ragte. Ihr Mund öffnete sich zu einem erstaunten "O", als ein weiterer Bolzen aus der Richtung des ersten Bolzen abgefeuert wurde und sie in den Rücken traf. Auf der Straße sackte sie zusammen.

Butterbottom konnte nicht glauben, was sie soeben gesehen hatte. Sie flog zu Laria-Fari, die auf dem Bauch lag. Aus ihrem Rücken ragte ein Armbrustbolzen in Höhe des Herzens. Sie warf schnell eine handvoll Eichenpollen über die hoffentlich nur bewusstlose Lari-Fari und verschwand mit einem leisen "Plopp" im Astralraum. Dort würde sie nach den Angreifern suchen.
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Beitragvon Tati » Mi 19. Sep 2007, 12:31

Kassandra starrte entsetzt auf die am Boden liegende Gestalt und machte sich nun aber im Bogen durch das Gestruepp in die Richtung auf, aus der der letzte Bolzen geflogen kam. Ihre Miene war grimmig verzogen und ihr Zweihaender lag in ihrer Hand bereit. Sie irgnorierte den Schmerz in ihrem Bein und liess ihren Blick in Richtung des Angriffs schweifen.
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Beitragvon Stefan » Do 20. Sep 2007, 18:58

Sie konnte von ihrer Position die Straße nicht einsehen. Daher bemühte sie sich, so leise wie möglich zu sein, um sich den feigen Angreifern zu nähern. Nach einigen Schritten, die ihr trotz des stechenden Schmerzes im Oberschenkel nicht schwer fielen, hörte sie leise, dumpfe Stimmen. Sofort blieb sie stehen. Sie hörte das Knirschen einer Armbrust, das dadurch entstand, dass sie von einem Hebel gespannt wurde.
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Beitragvon Tati » Fr 21. Sep 2007, 10:34

Kassandra ueberlegte nicht mehr lange und preschte mit angriffsbereitem Zweihaender in Richtung des Geraeusches, ohne dabei weiter auf Deckung zu achten aber mit ungezuegelter Wut.
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Beitragvon Stefan » Do 11. Okt 2007, 18:07

Gernod war zufrieden. Die drei Frauen hatten sie überraschen können. Neben ihm hockte ein schwer gerüsteter Ork, der gerade dabei war, seine Armbrust zu spannen. Auf die Schießkünste Snarks war Verlass, dachte Gernod, und beobachtete angestrengt die Biegung der Straße. Er sah die kleine Schwarzgewandete auf dem Boden liegen. Das war gut, so konnte sie keine Probleme mehr machen. Sie war bestimmt eine Magierin und damit gab es in der Regel immer Probleme. Auch die große Blonde, die einen großen Zweihänder auf dem Rücken getragen hatte, war sicherlich ausgeschaltet. Schließlich hatte Snark die Frau ins Bein getroffen, und welche Frau konnte schon mit einem von Snarks Armbrustbolzen im Bein weiterlaufen? Gernod freute sich schon. Es war ein Glückstreffer gewesen, seit sie den Turm des Trolls beobachteten. Die Gruppe Reisender war sicherlich reich, denn der Troll in seinem Turm war für seine hohen Preise, was Magiedienste anbelangte, bekannt. Der Zwerg war wohl beim Magierturm geblieben. Das war Gernod nur Recht, Zwerge hatten seiner Meinung nach die unangenehme Eigenschaft, bis zum bitteren Ende zu kämpfen. Auf verletzte Männer und Frauen seiner Räuberbande konnte er gut verzichten.

Gernod schaute die übrigen Räuber an. Millek wartete mit gezogener Keule auf das, was da kommen mochte. Er ging keinem Kampf aus dem Weg. Sein Gesicht war gezeichnet von hässlichen Narben - Andenken aus unzähligen Straßen- und Kneipenschlägereien. Neben Millek wartete Angi, die einzige Frau in ihrer Bande. Nachdem Gernod klargestellt hatte, dass sie sein Weib war und nur er Anspruch auf sie habe, war Ruhe in die Gruppe zurückgekehrt. Angi war zwar keine Schönheit, aber ihre Lippen waren sehr weich. Als Angi Gernod anlächelte, grinste er glücklich zurück. Angi hatte aber nicht nur weiche Lippen, sondern im Umgang mit den Wurfmessern konnte es keiner mit ihr aufnehmen. Ihre bunte Lederkleidung stand im starken Kontrast zu der der übrigen Räuber. Besonders Wingubar ignorierte jede Kleidernorm. Er trug dutzende Lagen Lumpen über seinen ausgemergelten Körper. Er war das jüngste Mitglied er Gruppe, deshalb aber nicht weniger wichtig. Wingubar konnte zaubern. Welche Räuberbande konnte sich schon eines leibhaftigen Magiers rühmen? Leider waren seine Zauberkünste nicht sehr zuverlässig, doch hatte er schon das ein oder andere Mal die Gruppe gerettet.

Gernod betrachtete weiterhin die Straße. Auf Orkisch sprach er Snark an: "Wenn du mit dem Spannen der Armbrust fertig bist, werden wir uns die Schwarzgekleidete schnappen." Er wusste, dass die übrigen Räuber ihn verstanden hatten, denn sie machten sich für den Angriff bereit. Es würde heute einen guten Fang geben. Der Ork hatte seine Armbrust fast zu Ende gespannt, als Gernod aus dem Gebüsch ein berstendes Geräusch hörte.
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Re: Fortsetzungs-Hintergrundgeschichte zum Drachensturm

Beitragvon Tati » Di 14. Feb 2012, 14:46

Durch das Gebuesch brach eine blonde Furie. Mit einem kurzen Blick auf die darin verborgenen Gruppe waegte Kassandra ab, wer von ihnen der Gefaehrlichste war: der Ork, der grade wieder die Armbrust spannte, oder der mit den vielen Kampfnarben? Den Rest erachtete sie erst einmal als groesstenteils harmlos.

Sie entschied sich fuer den Armbrustschuetzen, um ihren Gefaehrten ein gefahrloseres Herannahen zu sichern. Sie hob den Arm zum Schlag und entschied sich dann aber noch im Hochreissen ihrer blitzenden Waffe fuer einen Rundumschlag. Sie holte voller Kraft aus.
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Re: Fortsetzungs-Hintergrundgeschichte zum Drachensturm

Beitragvon Stefan » Di 14. Feb 2012, 17:17

Snark traute seinen Augen kaum. Aus dem Gebüsch stürmte die Frau auf ihn zu, die er mit einem Bolzen im Bein ausgeschaltet hatte. Das konnte nicht sein! Als gäbe es keinen Bolzen in ihrem Oberschenkel stürmte die blonde Furie auf ihn zu. Snarks Gedanken überschlugen sich, was bei Orks ziemlich lange dauerte. Dann endlich riss er die Armbrust hoch, um sich damit zu verteidigen. Ihm war klar, dass danach die Armbrust hinüber sein würde, doch das Ziehen einer Waffe würde viel zu lange dauern, das war ihm schnell klar.
Im letzten Moment drehte Kassandra ihre linke Seite dem Ork zu, um ihren Zweihänder kreisen zu lassen. In ihrer Reichweite waren der Ork und außerdem zwei ziemlich abgerissen aussehende Typen. Der größere von beiden schwang eine schwere Keule zur Abwehr, der kleinere, deutlich drahtigere, hob seinen kleinen Rundschild und sein Schwert.
Kassandras Rundumschlag traf die Mitte der Armbrust und zerschlug sie sauber in zwei Teile. Der fertig gespannte Bolzen wurde fortgeschleudert. Doch all dies war Kassandra herzlich egal. Der Schwung des Zweihänders ließ sich nicht durch eine Armbrust stoppen. Voller Wucht traf sie die Keule des mittleren Verteidigers. Sie sah, wie die Klinge von der Keule abglitt und die Finger Milleks durchtrennte. Sie war erfahren genug zu merken, dass der Schwung des Rundumschlags durch den Treffer verpufft war und in einer eleganten, katzenhaften Bewegung rollte sie sich unter dem Schlag des Schwertes hinweg, um sofort danach wieder auf den Beinen zu stehen.
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Re: Fortsetzungs-Hintergrundgeschichte zum Drachensturm

Beitragvon Jarek » Di 13. Mär 2012, 21:10

Man konnte viel über Melia sagen. Aber vor allem war sie stur. Wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, dann war es sehr schwer sie wieder davon abzubringen. Deswegen hatte sie von Ray'hn verlangt, dass sie ihr das mit dem besingen zeigt. Es hatte einige Tage gedauert, bis sie das richtig hinbekommen hatte. Aber wenn etwas gut werden sollte, dann musste man mit Geduld und Ruhe dran gehen. Zunächst war es recht kompliziert gewesen, nicht die falschen Töne zu singen, doch schließlich hatte Melia Stundenlang vor dem Baum gestanden, eine Hand an seine Borke gelegt und hatte ihm etwas vorgesummt, bis er soweit eingeschlafen war, dass sie vorsichtig hatte an ihm hochklettern können.
Auf dem Baum hatte ein rötschänziges Sonnenkehlchen sein Nest errichtet. An dem Tag war Melia im Wald gewesen, als das Vögelchen aufgetaucht war. Das Vogelgezwitscher hatte sie verzaubert. Zunächst hatte sie es gesucht und dann über mehrere Stunden beobachtet. Es hatte sich einen passenden Baum gesucht, einen der es beschützen würde. Dort hatte es dann begonnen ein Nest zu errichten und dafür Stöckchen und Blätter aus der Umgebung gesammelt, mit dem es seine fachmännischen Kenntnisse demonstriert hatte. Danach war es ausgeflogen um ein Weibchen anzulocken. Fünf Wochen später, in denen es immer wieder nach dem Nest geschaut hatte, seine Lage noch einmal überdacht, sein Werk überarbeitet oder repariert hatte, war es mit dem Weibchen zurückgekehrt. Und tatsächlich hatte es das Nest für Würdig befunden. Das Männchen hatte das Weibchen gut genährt und immer wieder besucht, bis das Weibchen davongeflogen war und dabei lediglich ein vier winzige Eier zurückgelassen hatte, die das Männchen nun ausbrütete und lediglich losflog um gelegentlich etwas zu Essen für sich zu besorgen.
Während einem dieser Ausflüge war Melia dann auf den Baum geklettert und verhielt sie dort möglichst still, während sie beobachtete, wie das rotschwänzige Sonnenkehlchen es sich wieder im Nest gemütlich machte und die Augen ein wenig schloss. Soviel Mühe vom Männchen in Bezug auf seine Vermehrung hatte Melia noch nicht gesehen. Wo hätte sie bisher von einem Mann gehört, der eine Frau verführt um sie zu schwängern und glücklich damit ist, das Baby auf dem Arm zu halten während die Frau den nächsten Verehrer suchte.
Ihr Vertrauter Sam, hatte dafür kein Verständnis. Bei ihm ging es immer nur um drei Dinge. Und während er seinen Bedrüfnissen nachging beobachtete Melia das Vögelchen völlig hingerissen bis... der Baum sie abwarf. Es waren wahrscheinlich nicht die Rufe von Kampf und Verletzung, die ihn geweckt hatten, als vielmehr die Erschütterungen stampfender Füße. Wie dem auch sei, Melia stürzte hinunter und rollte sich so gut es ihr eben möglich war auf dem Unterholz und dem Moos ab.
Ray'hn seufzte leise. Das war ja jetzt echt weithin zu hören gewesen. Aber sie konnte sich schon denken, was da jetzt kommen würde. Nicht, dass sie auch nur im entferntesten wüsste, was da vor sich ging. Die Laute deuteten auf ein Gefecht hin. Als rappelte sie sich auf, zog sich schnell etwas über und machte sich auf den Weg um dem Ursprung und dem Anlass der Laute auf den Grund zu gehen.

So kommt es das eine Frau durch das Unterholz mitten in die Kampfhandlungen stolpert. In ihren rotbraunen zerzausten Haaren, die ihr bis auf den Rücken hinab reichen, haben sich ein paar Zweige und Ästchen verfangen. Die lockere Kleidung aus feinster flammendroter Seide ist garantiert nicht für einen Ausflug ins Unterholz gedacht und zudem viel zu lose und locker, weil keine Schnalle geschlossen und keine Schnürung verknotet ist. Die schlanke Frau mit dem viel zu perfekten Körper, der zudem nur unzureichend von dem Gewand verhüllt wird, stolpert über den Boden, als sie ihr Gewand von einem Strauch befreit und greift dabei hilfesuchend um sich, wobei sie fast zufällig Wingubar erwischt, dem sie einen perfekten kupferbraunen Arm um den Nacken legt und dabei mit zauberhafter Stimme ein „huch!“, von sich gibt. Das könnte den etwas dabei ablenken zu zaubern. Aber das hatte er ja sicher ohnehin nicht vor. Nicht wahr? Immerhin hat diese blonde Kriegerbraut schon genug Angreifer.
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Re: Fortsetzungs-Hintergrundgeschichte zum Drachensturm

Beitragvon Stefan » Di 13. Mär 2012, 22:52

Wingubar zuckte überrascht zusammen. Er hatte die Frau nicht kommen hören. Seine Augen fielen ihm fast aus dem Kopf, als er seinen Kopf drehte und in unnatürlich schöne, hellbraune Augen einer wundervollen Frau blickte.
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Re: Fortsetzungs-Hintergrundgeschichte zum Drachensturm

Beitragvon Jarek » Fr 16. Mär 2012, 02:14

Eigentlich war Ray'hn keine allzu gute Samariterin. Sie half niemandem einfach so und das völlig selbstlos. Und würde es wirklich einen Auftrag dafür geben diesem blonden Derwisch beizustehen? Meist sollte sie nur erstmal nachschauen und dann wurde noch abgewägt, was als nächstes zu tun wäre. Das Ergebnis? Die Situation hatte sich geklärt, bevor auch nur der Ansatz einer Entscheidung getroffen worden war. Aber sie handelte ohne Auftrag und wie hätte das jetzt ausgesehen, wenn sie sich auch noch auf die umstellte Kriegerin gestürzt hätte?
Genau aus diesem Grund mussten sich jetzt die Wegelagerer auch noch mit Ray'hn herumschlagen. Und warum Wingubar zu ihrem ersten Opfer geworden war? Gernod, Snark und Millek wurden ja bereits von Kassandra mit Schlägen beharkt. Da blieben ja nur noch ihr ausgewähltes Opfer und Angi. Die eine trug Messer und der andere... Die Lumpen könnten bestimmt jede Menge Hinterhältigkeiten verbergen. Oder aber er verfügte über irgendein magisches Talent. Und das mochte sie nicht. Das mochte sie überhaupt nicht. Also musste sie ihn als erstes bezirzen. Zumal sich Männer immer leichter als Frauen bezirzen lassen.
„Du bist aber stark“~, strahlte Ray'hn ihren Retter an, an dem sie sich festgehalten hatte und schien wie in Bewunderung nach seinem Bizeps am Oberarm zu fassen. Im nächsten Moment hatte sie dem Jüngling bereits seinen Arm auf den Rücken gedreht, wobei Wellen des Schmerzes sein Gesicht überschatten sollten. Immerhin drohte sie damit, ihm die Schulter und das Handgelenk auszukugeln. Dabei nutzte sie den Jungen als Deckung. Denn jetzt dürfte Angi auch klar sein, dass ihre kleine Truppe von der Flanke aus in Bedrängnis geraten war.
Das ein oder andere Messer in der Hand, suchte sie nach einer Gelegenheit ihren Zauberer wieder zu befreien oder wenigstens diese Furie zu bändigen, da stößt Ray'hn den armen Wingubar auch schon nach vorne und bringt ihn zum Stolpern, so dass er genau gegen Angi rempelt.
Wie war das? Sie konnte gut mit Messern umgehen? Der Junge rempelte in sie hinein, aber stolperte dabei Kopfüber nach vorne, wo er sich an dem Messer in der einen Hand verletzte. Die andere konnte sie schnell genug hochreißen und hatte keine Zeit mehr, die Wirkung des ungenauen Wurfes zu begutachten.
Es reichte zumindest aus, um Ray'hn dazu zu veranlassen die beiden wutentbrannt anzuspringen. Zu dritt gingen sie zu Boden, wo diese ach so wunderschöne Frau sich als alles andere, denn als lieblich herausstellt. Wie eine Furie greift sie die beiden an, kratzt Wingubar durchs Gesicht und beißt Angi in die Kehle. Wer dabei an einen Vampir denkt liegt wohl falsch. Denn welcher Vampir würde Blut verschwenden indem er es spritzen lässt, wie es Ray'hn tat?
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Re: Fortsetzungs-Hintergrundgeschichte zum Drachensturm

Beitragvon Tati » Fr 16. Mär 2012, 10:06

Kassandra sah aus dem Augenwinkel schnelle Bewegungen, wie zwei weitere der Banditen von einer weiteren Person in den Kampf verwickelt wurden, und war froh, dass Kira endlich auch schon angerückt kam. Sie schnaufte zufrieden, während ihr Zweihänder weiterhin Bögen durch die Luft schnitt, um anschließend auf Rüstung und Fleisch niederzuprasseln. Doch – Moment mal – die Schmiedin war weder rot gekleidet, noch bewegte sie sich so behände, fiel Kassandra verunsichert ein. Sie versuchte sich so zu positionieren, so dass sie eine genaueren Blick auf das Kampfgewühl neben ihr werfen konnte. Ihr Atem stockte als sie sah wie diese unbekannte Schöne ihre Zähne in die Kehle eines der Banditen versenkte wie ein Tier – ihre Konzentration war für einen Bruchteil dahin.
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Re: Fortsetzungs-Hintergrundgeschichte zum Drachensturm

Beitragvon Stefan » Sa 17. Mär 2012, 12:21

Gernod, gestählt durch hunderte Überfälle, sah seine Felle davon schwimmen. Es hatte ein einfacher Überfall werden sollen, doch nun schienen die Frauen stärkere Gegner zu sein, als er gedacht hatte. Mühsam wich er den Schlägen der blonden Furie aus. Seitlich hörte er Schreie seiner Freundin, doch durfte er sich nicht ablenken lassen. Da! Endlich eine kleine Unaufmerksamkeit der Blonden. Er tauchte unter der Klinge des Zweihänders hinweg und rammte sein Kurzschwert in die Seite der Blonden.
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