Fortsetzungs-Hintergrundgeschichte zum Drachensturm

Allgemeines und Anregungen rund um UUURS, Orota und Regeln

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Beitragvon Tati » Di 30. Aug 2005, 23:22

Kassandra zog die Augenbrauen hoch: "Alle sehen sehr faehig aus."
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Beitragvon Stefan » Mi 31. Aug 2005, 09:19

"Mhh", brummte der Zwerg in seinen langen Bart, "wenn ich mir die Damen an meinem Tisch anschaue, sehe ich eine kleine Fee, eine schwarzgewandete Halblingsdame, eine blonde Schmiedin und nun noch Euch. Und mich alten Zwerg, nicht zu vergessen."
Graubart schaute die Fee an. "Nur von Euch weiß ich bisher mehr. Ihr scheint lebenslustig zu sein und das Abenteuer zu suchen. Aber was ist mit den anderen? Welche Gründe habt Ihr, Euch mit einem alten Zwerg wie mir auf Reisen begeben zu wollen? Eines kann ich Euch auf jeden Fall sagen: es wird gefährlich, und ob es viel Gold geben wird, kann ich nicht mit Sicherheit sagen. Es wird eine weite Reise, über die die Minnen aller Völker Lieder singen werden. Wenn wir zurückkehren."
Graubart schloss seine Rede mit einem tiefen Seufzer.
Zuletzt geändert von Stefan am Mi 31. Aug 2005, 22:07, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitragvon Drididus » Mi 31. Aug 2005, 15:53

„Es stimmt also“, dachte Kira. Ihre blauen Augen funkelten und sanft lächelnd dachte sie darüber nach, welche Informationen der Zwerg eben preisgegeben hatte. Wer wusste schon was ein Zwerg unter viel Gold verstand. Zwerge zogen aus um reich zu werden – sehr reich. So hatte er zumindest zugegeben, dass Gold zu holen war.

Und dann seine verdatterte Reaktion auf Kassandras Bemerkung bezüglich der hochkarätigen Besetzung. Wenn der Zwerg eher Edelsteine als Gold erwartete, dann sollte das Kira nur recht sein.

Nun, dies war ein Thema, dass sie später fortführen konnten. In dieser Hafenkaschemme gab es zu viele Ohren und das allgemeine Interesse an der illustren Gruppe war schon groß genug.

„Zu deiner letzten Frage zuerst. Mich hält hier nicht viel. Arbeit gibt es für eine Waffenschmiedin auch andernorts. So bin ich gern bereit überall hinzuziehen um die Welt zu sehen. Ob ich mit Dir ziehen werde ist noch nicht ausgemacht und hängt davon ab, was Du noch über das Ziel Deiner Reise erzählst. Noch ein kräftiges Bier zu Deinen Erzählungen kann dabei sicher nicht schaden.

Allerdings ist allein der Gedanke daran, dass später die Minnesänger die Heldinnen dieses Abenteuers besingen werden und ein paar ach so tapfere Männer sich in den Hintern beißen werden, da sie es verpasst haben dabei zu sein, schon die Reise wert.

Und zu Deiner vorhin gestellten Frage - Ja. Kassandra und ich kennen uns gut. Es ist nun schon eine Weile, dass wir gemeinsam aus auf Abenteuer aus waren. Sie hat auch recht damit, dass ich schon etwas zu bequem geworden bin. Ein Grund mehr mit einer Truppe loszuziehen, die Geschichte schreiben wird, wenn es stimmt was du sagst“, schloss Kira lachend.

Es war wie damals, als sie mit Kassandra, dem Troll und dem Halbling aufgebrochen war um am Ende der Reise viel Gold mit nachhause zu bringen – Genauso!

Kira fühlte sich lebendig. Hier und jetzt würde alles wieder beginnen.
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Beitragvon Tati » Mi 31. Aug 2005, 16:57

Kassandra sah die funkelnden Augen ihrer alten Weggefaehrtin und grinste breit in sich hinein. Endlich, da war die Abenteuerlust wieder.

Aber hoffentlich ist der maennliche Zwerg stark genug mit den Frauen mitzuhalten, dachte sie besorgt. Maenner sind ja immer so wehleidig und jammern immer und ueberall. Er ist zwar ein Zwerg, die halten einiges mehr aus, aber im Vergleich zu den Zwergenfrauen.... Doch sie wird grosszuegig daruber hinwegsehen, beschloss sie grosszuegig. Der Ruhm waere es wert. Vielleicht wuerden diese Lieder ihr es erleichtern endlich zur Tigra zu werden.

"Ich werde Euch auch begleiten. So Ihr wollt."
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Beitragvon Stefan » Fr 9. Mär 2007, 20:42

Graubart nickte zufrieden. "Butterbottom scheint abenteuerlustig zu sein, das reicht bei einer Fee scheinbar aus, um eine lebensgefährliche Reise zu unternehmen. Überlegt es Euch gut! Ihr, Kira, seid eine Frau der Tat, Ihr habt Mut und handwerkliches Geschick ist Euch von den Göttern gegeben." Er schaute die blonde Frau an. Sie hielt seinem Blick stand nickte lächelnd. "Ihr habt eine erstaunlich gute Menschenkenntnis, Herr Zwerg."

Graubart zog eine Augenbraue hoch. "Ich bin schon weit herumgekommen... und ein wenig älter als Ihr. Einen guten Schmied erkenne ich anhand seiner Waffen und seines Werkzeuges. Was mir Sorgen macht ist das Glitzern in Euren Augen als ich von Gold sprach... Ich kann Euch keine Reichtümer versprechen. Es wird gefährlich werden. Mit Sicherheit sogar lebensgefährlich."

Graubart schaute die Schmiedin an. Ihr Lächeln war schmaler geworden als sie entgegnete: "Wir werden sehen, was uns erwartet, erzählt von Euren Plänen!"

Graubart schüttelte den Kopf. Sein Blick richtete sich auf Kassandra. "Ihr seid eine Kriegerin. Ich brauche auf meiner Reise jedes Schwert und jede Faust, die sich zu wehren weiß. Euer Blick verrät mir, dass Ihr schon viel gesehen habt. Über Eure Begleitung auf diesem Abenteuer würde ich mich sehr freuen."

Kassandra grinste übers ganze Gesicht. Hübsche Grübchen und Lachfältchen um die Augen herum zeigten, dass sie gerne lachte. "Kira und ich sind zusammen unausstehlich!" Sie prustete los, als sie Kiras strengen Blick sah. "Hey, Kira, nimm's locker! Gegen uns kommt kein Kerl an!"

Kira schüttelte den Kopf. "Sicher, du vergnügst dich mit den größten Gegnern und ich darf nach dem Kampf die Waffen wieder richten. Zum Glück lässt du mir den ein oder anderen Gegner übrig, sonst wäre ich vor Langeweile schon längst gestorben..."

Lari-Fari verzog während des Gesprächs keine Miene. Graubarts Blick wandte sich nicht von ihrem Gesicht ab. "Lari-Fari, ihr schaut so ernst. Wie steht's mit Euch? Erzählt von Eurem Leben und Fähigkeiten. Die Reise wird zwar gefährlich sein, heute Abend wollen wir aber fröhlich sein! Kommt, erzählt von Euch!"

Graubart griff nach seinem Krug Bier und leerte ihn auf einen Zug. Entspannt setzte er sich zurück und schaute die schwarz gekleidete Frau an.

Butterbottom rief: "Komm, Lari, erzähle dem Zwerg, was du drauf hast!"

Lari-Faris Blick traf den von Kira und Kassandra. In deren Augen funkelte die Neugier.

"Also gut. Ich bin Lari-Fari. Ich habe mich den magischen Künsten verschrieben. Ich hatte gehofft, in Slöja eine Lehrmeisterin zu finden, doch war mir das Glück nicht hold. Es ist nicht einfach, das müsst Ihr mir glauben."

Graubart entgegnete: "Sagt, welche magische Kunst meint Ihr? Ich sehe keinen Zauberstab. Seid Ihr eine Druidin?"

Lari-Fari schüttelte den Kopf. "Nein, ich bin weder eine Gildenmagierin noch eine Druidin. Ich beschäftige mich mit der Magie der sechs Elemente... Sagt, hat Eure Reise mit einem der Elemente zu tun?"

"Sechs Elemente? Ich kenne nur vier: Feuer, Erde, Wasser, Luft. Welche zwei soll es denn noch geben?", fragte Graubart erstaunt.

"Vergesst nicht die mächtigsten aller Elemente: das Leben und den Tod." Lari-Faris Miene war versteinert. "Ihr seid meiner Frage ausgewichen. Hat Eure Reise mit einem der Elemente zu tun?"

Graubart räusperte sich: "Es wird sich viel um das Element des Feuers drehen. Und um die Vereinigung der vier von mir genannten Elemente. Meine Informationen sind vage. Ich würde mich aber sehr über magische Unterstützung freuen, werte Lari-Fari."

"Hey", kam es von Laris Schulter, "magische Unterstützung habt Ihr doch schon, oder habt Ihr mich vergessen, Graubart?" schimpfte Butterbottom.

Lari-Fari beruhigte die aufgebrachte Fee: "Entspanne dich. Der alte Zwerg meint sicherlich keine Blümchenmagie mit magischer Unterstützung. Es geht ihm um richtige Magie!"
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Beitragvon Tati » Sa 10. Mär 2007, 00:19

Das Gesicht von Butterbottom nahm einen unglaeubigen Gesichtsausdruck an. "Aha, und warum schreien immer alle vor dem Kampf nach meinen Bluemchenzaubern", das letzte Wort spukte sie fast aus. Es gab ein kleines suesses Plopp und die Fee verschwand spurlos - einfach so. Weg war sie.

"Jetzt is aber jemand boese", meinte Kassandra waehrend ihr Blick interessiert den Raum nach dem lieblichen Wesen verstohlen absuchte, "Ich habe das Gefuehl, dass niemand gerne seine Werte herabgesetzt sieht. Wobei... was zum Henker sind Bluemchenzauber?!? Und wo is dieses sehr temperamentvolle Wesen hin?"

Kassandra beugte sich herunter, um einen Blick unter dem Tisch zu riskieren, wo sie aber nur einen gelangweilten Hund an etwas nagen sah. Nach einem genaueren Blick auf das Maul war sie wieder beruhigt. Nur ein Knochen.

Schulterzuckend kam sie wieder an die Oberflaeche und bestellte allen erst mal eine Runde beim Wirt, um die Gemueter wieder abzukuehlen. Ihr war auch sehr wohl aufgefallen, dass Larifari nicht sehr entspannt wirkte. Vielleicht trank sie ja Bier. Doch dann runzelte sie die Stirn und aenderte schnell die Bestellung. Vor allen stand nach kuerzester Zeit ein Bier, vor Larifari eine Tasse suesser Tee.
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Beitragvon Stefan » Sa 10. Mär 2007, 09:42

Die Schankmaid lächelte wissend, als sie Kassandra die Bestellung brachte. Sie beugte sich zur Kriegerin hinunter und flüsterte ihr ins Ohr: "Die werte Dame neben Euch trinkt mit Sicherheit nicht irgendeinen süßen Tee. Sie hat uns in den letzten Tagen, die sie hier verbracht hat, ordentlich Stress gemacht mir ihren Wünschen. Am liebsten trinkt sie Kräutertee mit einem winzigen Schuss Honig, aber nicht irgendeinem Honig! Es musste schon Waldhonig sein. Außerdem nicht irgendein Kräutertee. Nein, es musste schon eine Mischung aus Aldobrandini, Baldrian und Hworx sein... ich habe deshalb Eure Bestellung ein wenig abgeändert."

Kassandra lachte. "Ihr denkt mit, das gefällt mir! Danke."

Lari-Fari griff nach ihrer Tasse vermeindlichen süßen Tees. Als sie die dunkelgrüne Flüssigkeit inspizierte und daran nippte, trat zum ersten Mal ein entspannter Ausdruck in ihr Gesicht. "Ah, das ist ganz nach meinem Geschmack. Es geht doch nichts über den berühmten Waldnektar." Dann stieß sie einen tiefen Seufzer aus und meinte: "Butterbottom, komm raus aus deinem Versteck", und machte eine Geste in Richtung Wagenrad, das über dem Tisch hing. "Ich weiß, dass du da oben sitzt und schmollst. Deine Form der Magie ist den meisten Leuten unbekannt. Erkläre uns, was es mit ihr auf sich hat, dann weiß der alte Zwerg, dass nicht nur ich Magie wirken kann." Sie nahm den Fingerhut mit Butterbottoms Honig zwischen Zeigefinger und Daumen und tat so, als wolle sie ihn austrinken.
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Beitragvon Tati » Fr 23. Mär 2007, 23:43

Butterbuttom erschien genau vor LariFari mitten in der Luft, griff wortlos nach dem Fingerhut und verzog sich mit ihm nach oben auf den Dachbalken.

"Huch, das kleine Wesen kann sich ja unsichtbar machen," stellte Kassandra beeindruckt fest, "Nun, dann sind ja jetzt alle mit Getraenken ausgestattet.

Nun werter Zwerg, was ist euer Plan mit uns?"
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Beitragvon Stefan » Sa 24. Mär 2007, 09:23

Graubart schaute nacheinander jede der vier Frauen an. Dann beugte er sich zu ihnen hinüber und flüsterte in einer, für einen Zwergen erstaunlich leisen Stimme: "Ich muss euch erst an einen anderen Ort führen, den nur ich kenne. Hier gibt es zu viele neugierige Mithörer." Er hob seine muskulöse Hand und gab der Schankmaid ein Zeichen. Er bezahlte die Zeche mit nur einer einzigen Münze. Kira starrte den Zwerg überrascht an. Nur eine Münze für alle Getränke? Und das war keine Goldmünze! Ein verstohlenes Lächeln huschte über ihre hübschen Züge.

"Kommt", meinte Graubart, nachdem die Schankmaid freudestrahlend die Mümze eingesteckt hatte. In einem einzigen Zug leerte er seinen Krug. Dann stand er auf und verließ die Kneipe. Einen Moment lang schauten sich die Frauen an, doch dann trank Kira ihren Becher leer und griff nach ihren Besitztümern und folgte dem Zwerg. "Worauf wartet ihr noch?", rief sie den anderen zu und eilte Graubart hinterher.

*

Es war stockdunkel in Tiafla. Immer wieder hallten die Rufe der Nachtwächter durch die schlafende Stadt. Graubart führte seine vier neuen Gefährtinnen in den Nordteil der Stadt. Dort wohnte die reiche Oberschicht, denn nur im Norden war der Gestank der Stadt zu ertragen. Durch Kanäle, die in der Mitte der Straßen verliefen, wurden die Abwässer von Norden nach Süden hin entsorgt. Zu diesem Zweck wurde der Caeslean, in dessen Biegung Tiafla errichtet worden war, zum Teil durch die Stadt umgeleitet. Durch Rohre, die unter der Stadtmauer hindurch führten, wurde sauberes Wasser in die Kanäle geleitet. Je weiter man in den Süden der Stadt kam, desto dreckiger wurde das Wasser in den Abwasserrinnen und umso schlimmer wurde der Gestank in der Stadt. Durch Rohre unter der südlichen Stadtmauer wurden die Abwässer anschließend wieder dem Caeslean übergeben, beladen mit einer unvorstellbaren Fracht an menschlichen und unmenschlichen Prudukten des täglichen Lebens. Eine Horde von Tagelöhnern war täglich damit beschäftigt, die Kanäle einigermaßen sauber zu halten. Nicht selten wurden Leichen aber auch Dinge von hohem Wert gefunden. Links und rechts von den Kanälen verliefen gepflasterte Wege, die durch schmale Stege verbunden waren. Nur die Haupthandelsstraßen durch die Stadt waren breit genug, dass Karren oder Pferdefuhrwerke genug Platz hatten. In den schmaleren Gassen wurden spezielle Karren mit großen Speichenrädern eingesetzt, die einen Abwasserkanal problemlos überqueren konnten. Kira war froh, dass der Zwerg sie in den Norden Tiaflas führte, denn die Luft in der Nähe der Hafenkneipe war kaum auszuhalten, zumal es in den letzten Tagen nicht geregnet hatte und die Abwässer vor sich hin faulten. Immer wieder hörte man ein Rascheln, das aus den Kanälen nach oben drang. Butterbottom schüttelte sich. Sie hatte durchaus schon Erfahrungen mit hungrigen Kanalratten gemacht.

Endlich blieb Graubart stehen. Die nördliche Stadtmauer ragte vor ihnen auf. Sie war an vielen Stellen über acht Meter hoch und überall mindestens genauso breit, denn Tiafla war eine reiche Stadt, die ihre Bürger und Schätze schützen musste. Der Zwerg drehte sich zu den Frauen um. "Da wären wir."

Kassandra schüttelte den Kopf. "Typisch Mann... was soll an diesem Ort denn besonderes sein? Links und rechts sind Häuser von reichen Bürgern dieser Stadt, vor uns ist die Stadtmauer. Und nun?"
"Ihr müsst mir vertrauen, werte Kassandra, Ihr schaut nicht genau genug hin." Dann blickte er zu dem anderen Frauen. Besonders die Halblingsfrau schaute er lange an. "Bevor ich euch weiter führe, muss ich euch darum bitten, dass ich ein Gaeas auf euch legen darf."
"Was soll das sein?" erboste sich Kira, die ungeduldig auf die Enthüllung des großen Geheimnisses wartete.
"Ein Gaeas ist eine magische Verpflichtung", entgegnete der Zwerg. "Das Gaeas, um das ich euch bitten werde, soll nur dazu dienen, dass ihr von den Dingen, die wir erfahren und erleben werden, nicht frühzeitig erzählt. Es geht um mächtige - und gefährliche -", das letzte Wort betonte Graubart besonders, "Ereignisse. Ich bitte euch, mir zu vertrauen. Das Gaeas endet, wenn wir unser Ziel erreicht haben, wenn ich sterben sollte oder wenn ich es von euch löse."
"Und was passiert, wenn ich doch davon erzähle?", fragte keck die Fee, die auf Lari-Faris Schulter saß.
"Dann werdet ihr alle Erlebnisse auf der Stelle vergessen, die uns auf unserer Reise widerfahren sind." Graubart schaute Butterbottom tief in die Augen. "Ich werde Euch zu nichts zwingen. Genauso wenig wie die anderen. Seid ihr bereit?"
Kira trat vor. "Nun macht schon, Zwerg. Es wird schon nicht weh tun."
Graubart zug einen kleinen Tiegel aus einem Lederbeutel an seiner Seite und öffnete ihn. Darin befand sich eine dunkelrote Salbe. Er tauchte seinen Zeigefinger hinein und rieb ein wenig davon auf Kiras Stirn. Dann murmelte er einige zwergische Worte und sprach auf Tell: "Dieses Gaeas sei Dir, Kira, auferlegt. Unsere Reise soll unser Geheimnis sein und keiner davon erfahren. Das Brechen des Geheimnisses wird Dein Fluch sein, denn Du wirst auf der Stelle alles vergessen, was auf der Reise geschehen ist." Bei diesen Worten kribbelte es an Kiras Stirn und die Salbe zog in die Haut ein, ohne dass eine Spur zurück blieb.
"Es hat gekribbelt, aber ansonsten fühle ich mich ganz normal", meinte Kira zu den anderen. Butterbottom verschwand von Lari-Faris Schulter, dass ein leises "Plopp" ertönte und tauchte kurze Zeit wieder auf. "Du bist magisch an Deiner Stirn, Kira", erklärte sie und flog dicht vor das Gesicht des Zwerges. "Ich brauche keins von deinen Gaeas-Dingsbums, ich verspreche Dir, dass ich nichts verrate, und wenn eine Fee etwas verspricht, dann hält sie ihr Versprechen auch. Ich bin schließlich eine Fee und Feen können nicht lügen."
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Beitragvon Tati » So 25. Mär 2007, 20:54

Graubart sah nun Kassandra an. Diese zuckte mit den Achseln.

"Wenn es Euch beruhigt", erklaert sie, "soll es so sein."

Sie ging in die Hocke und bot Graubart die Stirn.
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Beitragvon Stefan » So 25. Mär 2007, 22:10

Butterbottom hatte sich in der Zwischenzeit zurück auf Lari-Faris Schulter gesetzt, innerlich vor Wut zitternd, dass Graubart sie wieder einmal völlig ignoriert hatte. "Pah, ihr Zwerge seid doch alle gleich! Warum ignoriert Ihr mich immer nur? Habt Ihr 'was gegen Feen?" Ihre Stimme zitterte vor Wut.

Graubart legte seelenruhig das Gaeas auf Kassandra, die diese magische Handlung gelassen über sich ergehen ließ. Dann erst wandte er sich der Fee zu. "Glaubt mir, Butterbottom, nichts läge mir ferner, Euch zu ignorieren oder zu beleidigen. Es tut mir Leid, wenn ich nicht immer auf Euch reagiere. Es fällt mir schwer, Euch angemessen einzuschätzen. Ihr behauptet, dass Ihr nicht lügen könnt. Soll ich das wirklich glauben? Ich weiß es nicht. Mir läge viel daran, Euch als meine Gefährtin auf dieser Reise begrüßen zu dürfen. Voraussetzung ist aber das Gaeas. Ohne Ausnahme."

Lari-Fari legte ihre Hand auf den Arm des Zwerges, der verzweifelt die Fee anschaute. "Hört, Graubart. Butterbottom kann durchaus lügen, doch fällt es ihr unglaublich schwer. Sie kann anschließend kaum einen klaren Gedanken fassen - an Zauberei ist erst recht nicht zu denken. Ich verbürge mich für Butterbottom. Sie ist eine wirkliche Freundin. Sie würde Euch niemals hintergehen." Sie schaute Graubart tief in die grau-grünen Augen, die nervös zwischen ihr und Butterbottom hin- und herwanderten.
"Es geht um so viel!"
"Vertraut mir!" Lari-Fari schaute Graubart tief in die Augen. Mit einem Schulterzucken wandte er sich ab. "Also gut. Ich vertraue Euch. Aber ihr müsst das Gaeas akzeptieren."
Lari-Fari nickte. "Dann macht!"

Graubart strich auf Lari-Faris Stirn die Salbe und wiederholte die Worte des Gaeas.
"Ich werde euch hier nun in ein Geheimnis einweihen, das die Welt verändern wird." Graubart ging zur Stadtmauer. Er trat neben das Zuflussrohr in der Stadtmauer, aus dem ein dicker Wasserstrahl sauberen Wassers in den Kanal floss. Das Rohr maß wenigstens einen Meter im Durchmesser. Der Rauschen war unangenehm laut und der Druck des Wasserstrahls war so groß, dass eine Hand fortgerissen werden würde. Graubart berührte mehrere Steine in der Stadtmauer. Der Druck des Wasserstrahls ließ schnell nach, bis nur noch ein kleines Rinnsal aus dem Zuflussrohr floss.
"Kommt!", sagte Graubart und kletterte in das leere Rohr. "Beeilt euch, damit es niemandem auffällt."
Zögern folgten die Gefährtinnen dem Zwerg in das Innere der Stadtmauer. Nach wenigen Metern in dem feuchten Rohr erkannten sie ein Licht in der linken Rohrwandung. Graubart stand in einem seitlich abzweigenden Rohr. Ein riesiger Stahldeckel verschloss das Rohr vor ihnen. Graubart winkte den Frauen. "Hier her, schnell!"
Kira und Kassandra mühten sich, so schnell wie möglich durch das enge Rohr zu kriechen. Kassandras Zweihänder schleifte über den Boden. "Wenn sich diese Kriecherei nicht lohnen wird, Zwerg, habt Ihr ein Problem!"
Endlich erreichten alle die Abzweigung. Graubart lief einige Meter voraus. Dann blieb er stehen und schaute zurück. Alle hatten die Abzweigung erreicht. Er legte einen Hebel in der rechten Wand um. Sogleich schwoll das Wasserrauschen an. Der Stahldeckel, der das Rohr zum Fluss hin abgeschlossen hatte, bewegte sich wie von Geisterhand und schloss den Gang hinter der als letzte kriechenden Kira vollständig ab.
Das Rauschen wurde schlagartig leiser und die Lichter, die den Gang erleuchteten, strahlten hell auf.
"Willkommen innerhalb der Stadtmauer. Diese Gänge wurden von meinen Vorfahren geschaffen, die die Verteidigungsanlagen Tiaflas vor sechshundert Jahren geschaffen haben. Nur noch ein paar Meter und es ist geschafft." Graubart ging weiter den Gang hinunter, der waagerecht verlief. Dann öffnete er eine Holztür, die den Gang abschloss. Dahinter lag der unglaublichste Raum, den die Frauen jemals gesehen hatten.
Der Raum wurde von mehreren großen Kristallen erhellt, die in der Decke steckten. Regale säumten die Wände. An einer Wand stand ein Bett, das penibel gemacht worden war. In der Mitte der Kammer stand ein niedriger Tisch, der über und über mit Pergamenten bedeckt war. Lari-Fari trat an den Zwerg vorbei und starrte mit offenem Mund auf die Regale. Sie entdeckte seltsame Scherben, Zähne, Schuppen, Knochen und Kristalle.
"Was um alles in der Welt ist das hier?" staunte sie. Graubart strahlte.
"Ich habe in den Jahrhunderten meines Lebens alles gesammelt, was ich zu diesem Thema finden konnte. Drachen."
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Beitragvon Jarek » Di 3. Apr 2007, 22:54

Das Husten schüttelte seine Knochen und erleichterte ihm die Schmerzen in seinen Gliedmaßen nur minder. Das atmen fiel ihm schwer und ging nur rasselnd. Es ging langsam zuende mit ihm. Doch die richtige Medizin stand ihm bereits zur Verfügung. Oh ja. Bald würde er von all diesen sorgen befreit sein.
Das Lachen, welches sich daraufhin in seiner Brust sammelte, unterdrückte er mal lieber schnell wieder. Es wäre sicher nur fatal in seinem Zustand.
Erst als der Wagen hielt, merkte er, dass etwas nicht ganz stimmte. Sofort streckte er den Kopf aus dem Fenster um seinen Fahrer für diese Frechheit zu rügen hier in der Wildnis einfach so stehen zu bleiben. Zwei Bolzen, schlugen ganz in der Nähe seines Gesichtes in das Holz des Wagens ein und ließen jeden beißenden Kommentar vergessen und den Kopf einziehen. Er war doch nicht so weit gekommen um jetzt von ein paar unflätigen Räubern gelyncht zu werden.
Dennoch zerrten sie ihn bald darauf an seiner Robe aus der Kutsche. Dann traf ihn etwas im Rücken und alles wurde schwarz.

Sein Bewusstsein kehrte wieder. Als erstes fiel ihm auf, dass er bar jeder Schmerzen war. Ein kurzer Schlag in den Nacken und er war befreit von seinen Beschwerden. Andererseits fühlte es sich doch etwas seltsam an. Er versuchte seinen Arm zu bewegen, dann nur einen Finger. Er konnte nicht feststellen, dass sich irgendetwas regte.
Schlagartig öffnete er die Augen. Er war gelähmt. Doch jeder Gedanke an eine Lähmung war vergessen. In seinem Blickfeld befand sich eine Gruppe von Räubern. Doch interessierten sie ihn nicht im geringsten. Das Buch mit dem schwarzen ledernen Umschlag dagegen schon. Dass sie mit seinem Grimoire so dicht am Feuer herumspielten, ließ ihn alles andere vergessen.
„Passt auf!“ rief er, bevor er sich eines besseren besinnen konnte. „Ja, so passt doch auf!“
Das Buch fiel auf den Boden.
„Was ist mit euch hirnlosen Idioten eigentlich los. Ihr habt wohl nicht die geringste Ahnung, womit ihr es da zu tun habt! Hebt es gefälligst wieder auf!“ Ihm kam seine eigene Lage wieder zu Bewusstsein. „Und wenn ihr schon dabei seid, könntet ihr mir auch etwas aufhelfen.“
Zwei der Räuber kamen vorsichtig näher. Einer stocherte mit einem trockenen Ast nach seinem Gesicht.
„Was wird das?! Hört augenblicklich auf damit!“
Die Räuber ließen sich von seinen Worten nicht beeindrucken.
Einer wagte es gar seinen Kopf zu treten. Für einen Augenblick waren alle Sorgen vergessen. Es gab nicht länger irgendwelche Probleme, keine magischen Formeln. Alles ließ er hinter sich, während er frei durch die Luft flog.
Sein Flug endete an einem Baumstamm, der ihn an der Schläfe traf. Fast glaubte er wieder das Bewusstsein zu verlieren. Soviel Glück wurde ihm jedoch nicht zuteil. Unter lauten Rufen von „Au!“, „Oh!“, „Neineinein!“ und „Ooooh neeein!“ holte ihn die Erde wieder zu sich. Während er über die Plane eines Zeltes hinabkullerte, begriff er, was geschehen war. Nicht wieso. Aber seine Lage wurde ein wenig verständlich. Er hatte seinen Körper verloren. Deswegen waren all seine Schmerzen fort. Doch sein Kopf lebte noch, wie er befand und...
Mit einem lauten tock knallte er auf irgendetwas und stürzte weiter zu Boden in Schlamm und Dreck.
Verschwommen nahm er eine Frau wahr, die Finster auf ihn hinab blickte. Sie hob ihn locker vom Boden hoch und wirbelte ihn durch die Luft, bis ihm wieder schwarz vor Augen wurde. Endlich hatte diese Tortour ein Ende.

Fortsetzung und was dieser Text hier verloren hat folgt in Kürze.
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Beitragvon Jarek » Mi 4. Apr 2007, 22:55

Diesmal waren die Schmerzen wieder da, als er erwachte und glaubte zunächst, all dies wäre nur ein böser Traum gewesen. Doch seine Glieder fühlten sich alles andere als Kraftlos an. Ja. Es kam ihm gar vor, als läge in ihnen die Stärke der Jugend. Und der Schmerz beschränkte sich nur auf seinen Kopf.
Verwirrt starrte er gegen eine fleckige Zeltdecke und blinzelte. Das Felllager unter ihm fühlte sich rau und hart an. Es würde seine Decke und Seine Matratze nie ersetzen können. Doch die Steifheit wichen rasch aus seinen jungen Gliedern. Vorsichtig erhob er sich und setzte sich auf. Stützte die Ellenbogen auf die Knie und hielt seinen Kopf einen Moment zwischen den Händen zusammen.
Langsam klang das Pochen ab und er registrierte den angenehmen Geruch seines Körpers. Ein Lächeln hellte seine Mine auf. Mit frischen Elan griff er nach einem Spiegel um zu sehen, welche Veränderung ihm Widerfahren war.
Das Gesicht, welches ihm entgegenblickte wirkte recht hübsch. Eine süße Stupsnase, volle Lippen, hohe Wangenknochen, ein energisches Kinn, ein hellblonder Schopf. Augenblicklich fuhr ein Schrei des Entsetzens aus dem Zelt hinfort. Ein gellender, schriller Schrei, für den er sich keine Sekunde schämte.
Was ihm widerfahren war, konnte er nur schlimmer als jede Hölle bezeichnen. Er steckte im Körper einer Frau. Nachdem er das begriffen hatte dauerte es nicht lange, seine Lage gänzlich zu begreifen. Er steckte im Körper eines hochrangigen Offiziers der Räuber. Einem direkten Berater ihres Anführers. Sein Zauberstab und sein Grimoire waren zerstört. Lange noch nachdem das Feuer ausgebrannt war, stocherte er mit einem Ast im Feuer herum, in dem sie seine Habe verbrannt hatten. Doch der Zauber, der sein Buch hätte bewahren müssen war wohl mit seinem Körper zerstört worden. Ohne es ließ sich sein magisches Potential kaum bis gar nicht entfesseln.
Frustriert stieß er zu den anderen Räubern im Zelt des Anführers. „Schlechte Laune, Lexy?“ Wurde er sogleich begrüßt und jemand drückte ihm einen Krug in die Hand. In dem schalen Bier schwamm irgendetwas herum, an dem sich die Kehle dieser Tussi verschluckte. Wenigstens peinigte ihn der Hustenreiz nicht sonderlich.
Er drückte das Bier seinem Eigentümer direkt in die Hand und erklärte mit dem Brustton der Überzeugung: „Gib mir lieber etwas härteres!“
Sie berieten sich auf einen weiteren Überfall vor. Irgendein Lager. Und stets schien er eine führende Rolle darin zu spielen die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Als wenn er ein gewiefter Kämpfer wäre. Alsbald spottet man über ihn, nachdem er mehrfach ausschlägt und erklärt er hätte Angst. Doch nach ein paar bissigen Kommentaren seinerseits beißen sie sich lieber auf die Zunge, statt ihn weiterhin zu verhöhnen. Ja, man bedenkt ihn gar nicht weiter in der Planung. Das gefällt ihm schon eher.
Schockierenderweise genügt ihnen ein Vormittag der Planung um direkt zur Tat zu schreiten. Die Pferde waren bereits gesattelt und die Leute wurden unter den Offizieren wie bei einem Spiel aufgeteilt. Er durfte sich niemanden auswählen. Das kam ihm allerdings auch zu pass. Er würde sich erst mal mit den Bedingungen vertraut machen, eher er seinen überragenden Intellekt dazu nutzen würde wirklich erfolgreich zu sein. Und zwischendurch würde er ein Mittel gegen diese stinkenden Ausdünstungen seines Körpers, diese Brüste und diesen Hintern entwickeln.
Etwas wackelig im Sattel ritt er hinter den anderen her.

Es dauerte nicht lang, da erreichten sie bereits ihr Ziel. Ihm fiel es allerdings erst auf, als sich die ersten bereits aus den Satteln schwangen und die Waffen zückten, nur um sie ein letztes mal zu überprüfen. Er selbst trug ja jetzt ein Schwert an der monströs weiten Hüfte.
Wahrscheinlich war all das die Strafe für sein Gelächter über die angehenden Magierinnen auf der Akademie gewesen. Alles rächt sich irgendwann. Früher oder später. Er hatte es nicht glauben wollen. Doch dies war ihm nun Beweis genug.
In seinen finsteren Gedanken abgetaucht Blickte er von einer Anhöhe hinab zu seinen neuen Gefährten. Wenn er abhauen wollte, so wäre jetzt die beste Gelegenheit dazu. Ein Leben als Räuber erschien ihm doch etwas seeehr primitiv.
Schon hatte er die Zügel gestrafft, als sein Blick noch einmal über die Lichtung wanderte, welche die Räuber umzingelte. Irgendetwas erschien ihm da komisch. Alles wirkte viel zu Groß. Als hätten dort Riesen gehaust.
Das Pferd zwischen seinen Schenkeln begann zu tänzeln. Er riss brutal an den Zügeln ein wenig hierhin, ein wenig dort hin, nur um es wieder zu bändigen. Doch es weigerte sich standhaft, so dass er kaum Zeit hatte zu begreifen, was genau so komisch an übergroßen Fellstädten war.
Dann schoss es ihm durch den Kopf. „Trolle!“ rief er aus und wendete das Pferd. Zu spät, wie er erkannte. Sein Reittier bäumte sich angesichts der massiven Gefahr auf und schlug aus. Dass es dabei seinen Reiter verlor interessierte es eher weniger. Was mit ihm geschah nachdem es wild davon stürmte würde er nie erfahren. Das letzte, was er erblickte, als er sich im Staub herumdrehte, war die gewaltige Keule.

Von Desaster zu Desaster. Es geht noch weiter. Denn immerhin ist ja auch noch nicht geklärt, was ein solcher Text hier zu suchen hätte. Bis bald.
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Beitragvon Jarek » Fr 6. Apr 2007, 23:56

Wer laut schreit wird auch gehört. Und wer dies laut genug tut, erregt sogar die Aufmerksamkeit einer Spinne.
Wenn eine Spinne lächeln könnte, so würde diese sich wohl an dieser Gesichtsregung versuchen. Während sie in ihrem Netz irgendwo im Gebälk der Taverne zwischen Rauchfäden hin und her schwang um es auszubessern, behielten einzelne Augen des Achtbeiners, den graubärtigen Zwerg im Auge.
Die komplexen Zusammenhänge der Wesen unter ihr zu begreifen, davon war sie weit entfernt. Und sicherlich vermochten der Zwerg und seine neuen Gefährten wenig Einfluss auf die weitere Existenz der Spinne zu besitzen. Daher sollte es auch niemanden erstaunen, wenn das Insekt sich auch weiterhin intensiv seiner Arbeit widmete, selbst als der Zwerg gegangen war. Da mochte er noch so laut geschrieen haben.

Langes silbriges Haar reichte ihr weit hinab und verbarg auch teile des Gesichtes mit den so ebenmäßigen Zügen. Es war eines jener Gesichter, welche trotz ihrer glatten Schönheit, wenig ausstrahlten. Augenhöhlen und Nase schienen regelrecht in die Wangen und das Kinn mit den schmalen und blassen Lippen überzufließen. Ein stetig verträumter Blick hielt sich wacker in den dunklen Augen und die Gesichtszüge blieben wie bei einem Schläfer in regloser Entspannung.
Die schlanke, oder besser drahtige, in schwarzes Leder gehüllte Gestallt, mit totenbleicher Haut beobachtete das Geschehen an der Stadtmauer verstohlen. Erst als der Zwerg und seine Gefährtinnen verschwunden waren, wagte sich die unheimliche Gestalt aus den Schatten und der Dunkelheit, welche sie verborgen hatte. Die unangenehmen Augen waren weit geöffnet, während sie ihre spindeldürren Finger über die Wand der Stadtmauer streifen ließ.
Hier irgendwo war es doch gewesen. Dieser hier. Und der dort. Die Gestalt berührt die Steine Lediglich, sucht aufmerksam nach irgendwelchen Auffälligkeiten. Abnutzungserscheinungen, glatt polierte Stellen. Die Spinne wird nicht fündig.
Sie springt zurück und flüchtet sich in den nächsten Schatten. Argwöhnisch beäugt sie den tosenden Wasserstrahl, der wieder aus dem Rohr schießt. Kein Mensch, kein Zwerg, kein Halbling und keine Fee werden herausgespuckt. Immer noch unsicher wagt sich das Geschöpf wieder aus der Sicherheit der Dunkelheit und wirft einen undeutbaren Blick der Mondscheibe zu. Denn auch weiterhin regt sich kein Muskel seines Gesichtes.
Von Neugier oder Ehrgeiz in Bezug auf Geheimnisse getrieben macht es sich wieder an der Mauer zu schaffen.

So langsam kommen wir zur Sache. Der Zusammenhang mit dem Vorspann wird in der Folge geklärt.
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Beitragvon Stefan » Sa 7. Apr 2007, 15:50

Graubart ließ den Frauen Zeit, sich in seiner Schatzkammer umzuschauen. Kiras Augen strahlten. Sie trat an ein Regal, auf dem verschiedene Fundstücke lagen. Sie nahm eine Scherbe in die Hand, die seltsam gebogen war, fast wie eine übergroße Eierschale. Ihre nach außen gebogene Oberfläche war sehr glatt und von grünen und braunen Mustern überzogen. Die Innenseite war rau wie eine frisch verputzte Hauswand und mit roten Linien bedeckt.
Graubart trat hinter Kira. "Das ist das Stück einer Dracheneischale. Das Material ist unglaublich hart. Ich habe es nicht geschafft, einen Kratzer hinein zu begommen."
"Darf ich versuchen?", fragte Kira.
"Nur zu."
Kira öffnete ihren Rucksack und nahm einen Hammer und ein Stemmeisen heraus. Sie legte die Eierschale auf den Tisch und setzte das Eisen an. Ihre beeindruckenden Armmuskeln spannten sich an und mit einem gewaltigen Hieb traf sie genau den Meißel. Es gab einen lauten Knall, als ihr das Stemmeisen aus der Hand geprellt wurde. Lari-Fari schrie erschrocken auf, als der Meißel knapp an ihrem Bein vorbeiflog und gegen die steinerne Wand prallte. Kira hob erschrocken die Hände: "Es tut mir Leid, Lari-Fari, das hatte ich nicht erwartet. Entschuldigt!" Sie beugte sich zur Dracheneischale und untersuchte sie - kein Kratzer, kein Riss - nichts.
Butterbottom flog über die Schale, verschwand kurz im Astralraum und kam Kurze Zeit später wieder zurück. "Magisch ist das Ding nicht. Ich frage ich, wie ein Drachenjunges das Ei nur kaputt bekommen soll..."
"Eine interessante Frage, in der Tat", murmelte Kassandra, die das ganze Geschehen interessiert beobachtet hatte.
In einer Ecke des Raumes ertönte plötzlich ein Glöckchen. Graubart sah die Gefährtinnen nachdenklich an. "Da macht sich jemand an der Stadtmauer zu schaffen. Genauer gesagt, an den Schaltern zur Geheimtür..." Er schaute in überraschte Gesichter.
"Na, dann werden wir vielleicht gleich Besuch bekommen", grinste Kassandra und zog in einer unnachahmlich eleganten Bewegung ihren Zweihänder aus der Scheide auf dem Rücken.
Ich kann den Wasserhahn nicht zudrehen, wir haben zu Hause nur Hebel...
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